Eine Schwalbe namens "Margot"

Einen fahrtüchtigen Vogel suchte ich für die Fahrt und Teilnahme am Simson-Treffen zu Suhl, Anno Juli 2019 und bin schließlich nicht fern meiner Heimat auf diesen weißen Vogel getroffen, der zunächst im harmlos anmutenden weißen Kleid dahergeflogen kam und sich bald als ziemlich zickiges Biest entpuppte.

Folglich fiel die Wahl ihres Namens nicht schwer...


Auf eigener Achse zurück zur Thüringer Geburtsstätte
Auf eigener Achse zurück zur Thüringer Geburtsstätte

Bei ihrem Kauf befand sich meine KR 51/1 etwa in diesem, links zu bestaunendem Zustand.

Der Vorbesitzer hatte das Blechkleid nebst Rahmen in reinweiß lackiert.

Das Heck wurde gecleant und hatte somit seinen Aufbockgriff, den Gepäckträger und das Rücklicht eingebüßt.

Außerdem wurde die Schwalbe um die Lenkerverkleidung und die Parkleuchte gestutzt. Auch der Luftberuhigungskasten für die Ansauggeräuschdämpfung musste weichen.

Dafür bekam der flotte Vogel eine 12V Vape, einen H4 Klarglasscheinwerfer, Ochsenaugenblinker mit Metallfassung, neue gold eloxierte Felgen, einen neuen Kabelbaum, einen 60ccm Zweikanalzylinder mit dazugehörigem 19er BVF-Vergaser eingepflanzt.

 

Meine ersten Arbeiten bestanden darin, wieder ein funktionstüchtiges Rücklicht zu montieren (links schon verbaut).

Leider gestaltete sich die Verkabelung unter dem Blech etwas schwierig, so dass hier noch nachgearbeitet werden muss (Stand August 2019).

Als folgende Maßnahme stand die Vergaserabstimmung an, da sie nach Vollgaspassagen zum Absaufen neigte.

Eine 78er HD statt der verbauten 80er HD schaffte hier Abhilfe.

Als nächstes wird der serienmäßige Luftberuhigungskasten wieder verbaut, da die Schwalbe augenblicklich noch mit lautem Getöse durch die Landschaft fliegt.

Nicht nur auf langen Fahrten sehr unangenehm!

Eine Modifikation des Blechkastens* sorgt für den Wegfall der serienmäßigen Leistungseinschränkung.

Da das Triebwerk sehr zum Öl-Absondern und die Gänge trotz Feinjustierung der Stellschrauben zum Herausspringen neigen, ist außerdem noch eine Motorregeneration im Herbst/Winter 2019/20 geplant.


Januar 2020

Endlich ist es soweit! Margot ist und um den Großteil ihres Gefieders beraubt und um ihr kränkelndes Herz gebracht worden ;-)

Da ja mein Bergmeisterprojekt immer noch nicht beendet ist, wurde Margots Triebwerk in die Hände des Motorradopas gegeben, um eine möglichst schnelle Regeneration des Motors zu gewährleisten.

 


Bei der ersten Bestandsaufnahme ist schon ein Übeltäter zu erkennen. Die Schaltwelle ist verdreht und hat einen Schlag (oben links). Dadurch ist es mutmaßlich zum Herausspringen der Gänge gekommen.

Der recht neue 60 ccm Zylinder leistet mit fast 14 Bar noch sehr gute Dienste, aber der 19mm Vergaser hat es offensichtlich trotz kleiner HD zu gut mit ihm gemeint--Kolben und Brennraum voller Ruß--chronisch überfettet.

Eine Vollreinigung und neue Kolbenringe leisten jedoch Abhilfe.

Neue Dichtungen, Lager und Stehbolzen für die Vergaserbefestigung komplettieren die Überarbeitung.

Der Rest des Getriebes (rechts) macht einen laufleistungstypischen und noch brauchbaren Eindruck.

 

 

Binnen Wochenfrist ist das Triebwerk wieder im heimischen Vogelstall.

Das Triebwerk war heimatnah an den "Motorrad-Opa" gegangen, der schnelle Arbeit leistete.

Mit 500ml Adinol versorgt, war es bald wieder verpflanzt.

 

Bei der ersten Probefahrt, nun durch einen 16er BVF-Standardvergaser versorgt, sind schon verbesserte Fahreigenschaften zu verbuchen.

Vor allem hält der Block nun das im einverleibte Schmiermittel.

Leider fliegt jedoch trotz der o.a. Regeneration der zweite Gang nach wie vor raus, was sehr ärgerlich ist!

Was sich zusätzlich erheblich negativ auf die Fahreigenschaften auswirkt, ist das mutmaßlich defekte Lenkkopflager.

 

Es folgt ein Austausch des Lagers und weitere Fehlersuche beim "Schaltproblem".